Gesundheit & Soziales

Krankenhausgrundversorgung in Grevesmühlen in Gefahr?

„Es darf nicht sein, dass eine Fachkrankenschwester mit über 30 Jahren Berufserfahrung den Verdienst ihrer Vollzeitstelle mit einem Nebenjob im Pflegedienst aufbessern muss, um im Urlaub auch mal weg fahren zu können!“, kommentiert stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Sozialausschuss Anne Shepley, nach einem Treffen mit der Belegschaft des DRK Krankenhauses GVM die Niedriglöhne einiger Mitarbeiter*innen. „Die Zeiten, in denen Mecklenburg-Vorpommern als Niedriglohnland diente, müssen der Vergangenheit angehören“, so Frau Shepley weiter.

Die medizinische Grundversorgung im Landkreis muss nachhaltig gesichert und gefördert werden. Dazu sollten wir in Zeiten des Fachkräftemangels mit attraktiven Arbeitsangeboten am Markt wettbewerbsfähig bleiben. Ein Tarifvertrag, der für faire Arbeitsbedingungen, gute Löhne und stabile, familienfreundliche Arbeitszeiten sorgt, sollte hierfür grundsätzlich selbstverständlich sein – für alle Beschäftigten.

„Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie ein gemeinnütziges am Gemeinwohl orientiertes Unternehmen (gGmbH) keine marktgerechten Löhne bezahlen kann.“, sagt Claudia Tamm, Fraktionsmitglied und selbst seit 32 Jahren Krankenschwester.

Bündnis90 / Die Grünen Nordwestmecklenburg setzen sich für eine Stärkung der Tarifvertragsbindung im Landkreis Nordwestmecklenburg ein und unterstützen die angestrebten Tarifverhandlungen beim DRK Krankenhaus Grevesmühlen.

Wir appellieren an die DRK-Geschäftsführung, endlich den Weg für faire und konstruktive Verhandlungen zu ebnen und sich einem Dialog mit der Belegschaft nicht weiter zu verschließen! Nur so kann die Existenz des Krankenhausstandortes Grevesmühlen langfristig gesichert werden.

Text: Pressemitteilung vom 16. Januar 2020
10. März 2020